Update zur Petition

Lie­be Unter­stüt­ze­rin­nen und Unter­stüt­zer,

es wird Zeit für ein neu­es Update.

Auch wenn das Kran­ken­haus­ver­sor­gungs­ver­bes­se­rungs­ge­setz (KHVVG) nun beschlos­sen ist, ist es kein Natur­ge­setz und unser Kampf dage­gen bleibt not­wen­dig, wich­tig und rich­tig.

Wir hat­ten berich­tet, dass mit Hil­fe des Bünd­nis­ses Sarah Wagen­knecht und Eurer Unter­schrif­ten unse­re Peti­ti­on in Bun­des­tag ange­hört wer­den muss­te. Wir beka­men eine Rede­zeit von sat­ten drei Minu­ten und das Ergeb­nis ist bekannt. Sie ver­su­chen wei­ter­hin unser bren­nen­des Gesund­heits­sys­tem mit Ben­zin zu löschen.

Befür­wor­ter die­ses Geset­zes argu­men­tie­ren gern mit der desas­trö­sen finan­zi­el­len Lage unse­res Gesund­heits­sys­tems. Dabei wird immer öfter das Ver­hal­ten unser Bür­ge­rin­nen und Bür­ger dafür ver­ant­wort­lich gemacht. Die der­zei­ti­gen Debat­ten um Pra­xis­ge­büh­ren bei der frei­en Arzt­wahl, den Weg­fall des Karenz­ta­ges bei krank­heits­be­ding­tem Arbeits­aus­fall und das „unnö­ti­ge“ Auf­su­chen von Kli­ni­k­ret­tungs­stel­len sind hier nur als Bei­spiel erwähnt.

Sie ver­ges­sen gern dabei zu erwäh­nen, dass der eigent­li­che Aus­gangs­punkt dafür ähn­li­che „Gesund­heits­re­for­men“ wie das KHVVG ist. Die­se vor­an­ge­gan­ge­nen Refor­men haben unser Gesund­heits­sys­tem genau an die­sen Punkt gebracht an dem es jetzt steht. Sie haben unse­re Gesund­heit zu einem finan­zi­ell pro­fi­ta­blen Fak­tor gemacht, bei dem es vor­ran­gig um Abrech­nun­gen und Fall­zah­len geht. Jede und jeder, der auf unser finanz­ori­en­tier­tes Gesund­heits­sys­tem ange­wie­sen ist, kann erken­nen, dass die­ses solan­ge funk­tio­niert, wie es an uns ver­dient. Ab dem Moment, an dem das nicht mehr der Fall ist, steht man unter Umstän­den sprich­wört­lich allei­ne da.

Das KHVVG ist die Fort­set­zung des Kaputt­spa­rens unse­rer Gesund­heits­ver­sor­gung.

Der ambu­lan­te Sek­tor kol­la­biert. Fach­ärz­te sind zuneh­mend Man­gel­wa­re. In der Rea­li­tät drückt sich das durch lan­ge Pra­xis- und Ter­min­war­te­zei­ten aus. Der Schwund an Kin­der­ärz­ten ist eine unver­zeih­li­che Kata­stro­phe. Kran­ken­häu­ser sol­len mit­tels Ambu­lan­ti­sie­rung zu Gesund­heits­fließ­bän­dern umge­baut wer­den. Es geht, wenn man deren Mana­gern genau zuhört, vor­ran­gig um die Erhö­hung der Takt­ra­te (Fall­zah­len­er­hö­hung). Wei­ter­hin spre­chen sich soge­nann­te „Gesundheits“-Ökonomen für die Schlie­ßung von 800 Kli­ni­ken in Deutsch­land aus. Ob die­se Kli­ni­ken nicht viel­leicht doch gebraucht wer­den, bleibt unklar, denn eine ver­nünf­ti­ge Bedarfs­ana­ly­se gibt es ent­we­der nicht, oder sie wird unter Ver­schluss gehal­ten. Wie die­ser gesetz­li­che Kli­nik- und Bet­ten­ab­bau in der vom Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um gefor­der­ten Kriegs­er­tüch­ti­gung unse­res Gesund­heits­sys­tems bestehen soll, ist uns ein Rät­sel.

Rus­sisch Rou­lett mit der zivi­len Gesund­heits­ver­sor­gung

das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um spricht von Deutsch­land, als Dreh­schei­be in der Ver­letz­ten­ver­sor­gung bei einem NATO Bei­tritt im Ukrai­ne­krieg. Die Ursa­che dafür liegt in der Not­wen­dig­keit, dass Deutsch­land als ein­zi­ges NATO Auf­marsch­ge­biet in Fra­ge kommt, da die Schweiz und Öster­reich kei­ne Mit­glied­staa­ten sind.

Das Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um spricht von bis zu 1000 Ver­letz­ten pro Tag, die durch Deutsch­land medi­zi­nisch und logis­tisch ver­sorgt wer­den müss­ten. Alle Exper­ten spre­chen dabei von  gewal­ti­gen Her­aus­for­de­rung an den zivi­len medi­zi­ni­schen Sek­tor unse­res Lan­des. Die ca. 1800 Bet­ten in unse­ren Bun­des­wehr­kran­ken­häu­sern wer­den rasant über­lau­fen. Das medi­zi­ni­sche Bun­des­wehr­per­so­nal wird nicht in Deutsch­land, son­dern in den Front­la­za­ret­ten benö­tigt. Somit steht das ohne­hin schon über­las­te­te und unter­be­setz­te zivi­le medi­zi­ni­sche Per­so­nal vor einer schier unlös­ba­ren Auf­ga­be, wenn es gelingt die­sen Krieg wei­ter zu eska­lie­ren. Wel­che Prio­ri­tä­ten bei der Gesund­heits­ver­sor­gung auf unse­re Bevöl­ke­rung dabei zukommt, erklärt sich anhand der zu befürch­ten­den, extre­men Kriegs­ver­let­zun­gen von selbst.

Daher for­dern wir wei­ter­hin ein Sofort­pro­gramm zur Ret­tung unse­rer Kran­ken­häu­ser, eine kla­re Hal­tung gegen Finanz­in­ves­to­ren in der ambu­lan­ten Ver­sor­gung, die Abschaf­fung der Bud­ge­tie­rung von nie­der­ge­las­se­nen Ärz­ten und Ärz­tin­nen, ein ech­tes Anreiz­sys­tem zur Ver­sor­gung der gesam­ten Bevöl­ke­rung. Wir müs­sen weg von der markt- und pro­fit­ge­steu­er­ten Gesund­heits­ver­sor­gung, hin zu einer auf die Bedürf­nis­se aus­ge­rich­te­ten Daseins­vor­sor­ge.

Wir set­zen wei­ter­hin auf dezen­tra­le Aktio­nen, denn auch die­ses Gesetz ermög­licht das dezen­tra­le Cha­os bei sei­ner Umset­zung und jede Regi­on in unse­rem Land wird das unter­schied­lich spü­ren. Den­noch pla­nen wir ein wei­te­res bun­des­wei­tes Tref­fen. Noch steht kein Ort oder Ter­min fest. Seid ver­si­chert, wir füh­ren den Wider­stand gemein­sam gegen den Ver­kauf unse­rer Gesund­heit wei­ter und mel­den uns hier.

eure Jose­phi­ne Thy­rêt